Der allererste Studierendenjahrgang des 2017 gestarteten Pharmaziestudiums der Paracelsus Universität konnte nun nach sechs Semestern seine Bachelorarbeiten abschließen und freut sich auf den Übertritt in das Masterstudium, das Anfang September 2020 losgehen wird. Die Themenbereiche der wissenschaftlichen Arbeiten waren vielfältig, und so manche/r Studierende/r konnte damit bereits in das bevorzugte pharmazeutische Feld eintauchen, das ihm/ihr für die Zukunft vorschwebt.
Victoria Gell: Pharmazeutische Biologie
Studentin Victoria Gell schwebt eine pharmazeutische Karriere in Forschung oder Industrie vor. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie – in Kooperation mit dem Unternehmen Nutropia Pharma – mittels Anwendungsbeobachtung die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines orthomolekularen Komplexpräparates bei saisonaler allergischer Rhinitis. Da sie selbst Allergikerin ist, weiß Victoria, wie groß der Leidensdruck für solcherart gehandicapte Menschen ist. In Zeiten von Corona-Pandemie, Lockdown und Kontaktbeschränkungen fand das Erstellen ihrer Arbeit natürlich unter erschwerten Bedingungen statt: „Aber mit genügend Engagement und Einsatz konnte ich schließlich alle Herausforderungen gut meistern“, erzählt die Studentin. Nach mehreren abgeschlossenen Praktika in Apotheken und Pharmaindustrie absolviert Victoria zurzeit ein Praktikum in Klinischer Pharmazie: „Praktische Erfahrungen sammeln zu können gibt mir die ,Extra-Motivation´ für das Studium und zeigt mir, wie vielfältig Pharmazie sein kann.“
Constanze Lainer: Traditionelle europäische Medizin und Phytotherapie
Persönliche Betroffenheit und die Erfahrung im Umgang mit einem Leiden war auch bei Constanze Lainer ausschlaggebend für das Thema ihrer Bachelorarbeit: In ihrem Fall geht es um Nieren- und Blasenleiden. „Da Antibiotika oftmals viel zu oft und unnötig eingesetzt werden, steigt auch die Resistenz gegen gängige Antibiotika. Daher wollte ich alternative Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel mittels Arzneipflanzen und Phytotherapeutie, untersuchen“, sagt Constanze. Sie widmete sich zwei phytotherapeutischen Präparaten, nämlich Canephron® und Angocin®, und deren Inhaltsstoffen. Ihr Interesse galt der Frage, ob es bestimmte Stoffe in den Pflanzen gibt, die für die antimikrobielle Wirkung maßgeblich verantwortlich sind und wie die Präparate in klinischen Studien bewertet werden. Die anfängliche Herausforderung, das Lesen von wissenschaftlichen Texten in Englisch und das wissenschaftliche Schreiben, meisterte sie schließlich ohne Probleme. Ihre berufliche Zukunft nach Abschluss des Masterstudiums Pharmazie sieht die Studentin momentan in der Apotheke, „aber ich bin gespannt auf mein Corona-bedingt auf nächsten Sommer verschobenes Industrie-Praktikum“.
Victor Bestler: Klinische Pharmazie
Kollege Victor Bestler entdeckte bei einer Vorlesung im Herbst 2018 sein Interesse für die Höhenmedizin. Über Vermittlung der Vortragenden nahm er Kontakt zu seinem Bachelorarbeits-Betreuer, einem Anästhesisten des Uniklinikums Salzburg auf. Aufbauend auf eine höhenmedizinische Studie, welche im vergangenen Jahr unter der Leitung seines Betreuers durchgeführt worden war, durfte er einen Teil der gewonnenen Daten auswerten und für seine Bachelorarbeit nutzen. Victor beschäftigte sich mit dem Effekt von Acetazolamid auf die Inzidenz des Höhenlungenödems in 4559 m Höhe. Das Ziel der Studie bzw. der Arbeit lag in der Untersuchung des Effektes von Acetazolamid auf die Inzidenz des Höhenlungenödems, die Höhe des systolisch-pulmonararteriellen Druckes und auf den Schweregrad der Akuten Bergkrankheit nach schnellem und aktivem Aufstieg auf 4559 m Höhe. „Meine berufliche Zukunft sehe ich primär in der Gründung einer eigenen Apotheke, ich will jedoch auch den Weg in die Klinische Pharmazie nicht ausschließen“, erklärt der Student.
Isabel Ölinger: Klinische Pharmazie, Industrie und Forschung
Ihre Erfahrungen im Uniklinikum Salzburg, dort besonders auch in der Division für Neonatologie, und ihre Betreuerin gaben Isabel Ölinger den Anstoß für das Thema ihrer Bachelor-Arbeit: Sie untersuchte Hilfsstoffe in der Arzneimitteltherapie bei Frühgeborenen. Die Vorbereitungsphase dafür ging mit intensiver Literaturrecherche sowie mit direkter Recherche und ärztlichem Ratschlag an der Division für Neonatologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Salzburg einher. „Mithilfe der tollen Unterstützung meiner Betreuerin Dr. Monika Pintar-Hitzl und durch die Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten der Neonatologie bekam ich sehr spannende Einblicke in die Thematik und meine Arbeit ging sehr gut voran“, erzählt die Pharmaziestudentin. Nach dem Masterstudium an der PMU plant sie eine Karriere in der Klinischen Pharmazie.